Freitag, 2. Oktober 2015

Wunderschöner Auftakt einer Triologie


Diesen Teil hab ich bereits 2013 gelesen.
Vor kurzem hab ich den 2. Teil gelesen (Rezension folgt) und der 3. Teil ist im März erschienen.



"Solang die Welt noch schläft" von Petra Durst-Benning, erschienen 2013, 512 Seiten


Kurzinhalt:
Berlin, um 1890. Eine Gesellschaft, in der Männer die Zukunft bestimmen und Frauen gefälligst die Pedale einer Nähmaschine und nicht die eines Fahrrads zu treten haben. Doch der Jahrhundertwind fegt durch die Straßen und flüstert verheißungsvoll von Aufbruch und Abenteuer. Drei Freundinnen, die unterschiedlicher nicht sein können: Josefine, die Tochter eines Hufschmieds bricht in die Männerdomäne des Radfahrens ein und wird bitter dafür bestraft. Die brave Apothekertochter Clara will endlich frei sein von der Tyrannei ihrer Eltern. Und die Fabrikantentochter Isabelle sehnt sich nach der großen Liebe. Die Konventionen der Kaiserzeit, Standesdünkel und Vorurteile machen den jungen Frauen das Leben schwer. Doch der Wunsch nach Selbstbestimmung und Freiheit ist unbezähmbar. Mutig macht sich das Freundinnentrio auf seinen Weg in eine neue, bessere Zukunft. (Quelle: Amazon)

Meinung:
Dies ist der erste Teil der Jahrhunderwind-Trilogie. Es geht um 3 unterschiedliche junge Frauen (eine Apothekertochter, die Tochter eines Großindustriellen und der Tochter eines einfachen Schmieds), die nur eines wollen: Radfahren.
Dies ist aber im ausgehenden 19. Jahrhundert für Frauen so gut wie unmöglich.
Frau Durst-Benning versteht es mit ihrer Sprache einen sofort in den Bann zu ziehen. Sofort ist man mittendrin in der Zeit um 1890 und möchte so gern helfen, die Ungerechtigkeit, die den Frauen damals zuteil wurde, zu beseitigen.
Da alle Frauen als „normal“ mit allen Fehlern und guten Eigenschaften ausgestattet sind, gibt es keine einseitigen Sympathien, die man beim Lesen entwickeln würde. Darum ist es angenehm alle 3 bei ihrem Kampf um die Gleichberechtigung zu begleiten.
In diesem Buch steht allerdings die Handwerkertochter Josefine im Vordergrund. Im Nachfolgeroman (Die Champagnerkönigin) soll es dann um Isabelle, der Tochter des Fabrikenbesitzers, gehen.
Was mir bei dem Buch auch noch unheimlich gut gefallen hat war, dass so ca. alle 40 Seiten alte Illustrationen von Zeitungsausschnitten, Werbeplakaten und ähnlichem abgebildet waren. Das ist eine interessante und teilweise amüsante Auflockerung im Text.

Fazit:
Ein unterhaltsames Sittengemälde des ausgehenden 19. Jahrhunderts, das sicherlich eher Frauen anspricht, welches ich aber uneingeschränkt empfehlen kann. 5 Sterne dafür von mir.

Keine Kommentare: