Freitag, 15. Januar 2016

Rezension


"Der Traum vom Horizont" von Alexandra Fischer, 722 Seiten, erschienen Januar 2016


Inhalt:
Apia, 1902: Die adelige Familie von Bahlow kommt aus Potsdam in die Kolonie Deutsch-Samoa, um dort einen Neuanfang zu wagen. Während der ehrgeizige Karl von Bahlow davon besessen ist, sich als Pflanzer einen Namen in der Kolonie zu machen, erleben seine Frau Rosa und die drei Töchter Grethe, Helene und Martha den Umzug in die neue Heimat auf ihre ganz eigene Weise. Die fremdartige Kultur der Südsee verändert jede der vier Frauen, beschwört schicksalhafte Begegnungen herauf und zeigt ihnen den Zauber der Liebe. Besonders ein geheimnisvoller Weltenbummler beeinflusst das Schicksal der Familie nachhaltig, während sich die Ereignisse schließlich überstürzen und im Ausbruch des ersten Weltkrieges gipfeln, der alles auseinanderzureißen droht. (Quelle: Amazon)

Meinung:
Vor der exotischen Kulisse Samoas lässt die Autorin ein Gesellschaftsbild des angehenden 20. Jahrhunderts vor unserem inneren Auge erstehen. Karl von Bahlow will mit einer florierenden Pflanzung auf Samoa seiner Familie in Deutschland beweisen, daß auch er zu etwas taugt.
Doch das will ihm nicht so recht gelingen. Seine Frau und die 3 Töchter leiden stark unter dem  tyrannischen und gewalttätigen Familienoberhaupt. Seine Frau flüchtet sich in eine unstandesgemäße Freundschaft mit dem eingeborenen Kindermädchen Aveolela, Gretha will unbedingt vor den Augen des Vaters bestehen und führt den Haushalt der Familie, Helene flüchtet sich in Tagträume und Tagebuchaufzeichnungen und Martha freundet sich mit Aveolelas Sohn Tanielu an. Als der Deutsche Robert Rönsch auf der Bildfläche erscheint, glauben die Frauen, daß sich nun alles zum Besseren wenden wird. Doch nur Martha und Helene werden lebend nach Deutschland zurückkehren……

Fazit:
Nach dem Epilog dachte ich, daß Alexandra Fischer der Geschichte zuviel vorweg genommen hat. Aber das war ein Irrtum. Es war spannend mitzuerleben, was den von Bahlows auf Samoa alles widerfährt. Auch die geschichtlichen Hintergründe der Kolonialzeit auf Deutsch-Samoa und in Deutsch-Ostafrika waren sehr interessant und gut recherchiert. Die Protagonisten machen alle eine Wandlung durch, die durchaus glaubwürdig ist.

Bewertung:

4 Sterne

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