"Der Traum vom Horizont" von Alexandra Fischer, 722 Seiten, erschienen Januar 2016
Inhalt:
Apia,
1902: Die adelige Familie von Bahlow kommt aus Potsdam in die Kolonie
Deutsch-Samoa, um dort einen Neuanfang zu wagen. Während der ehrgeizige Karl
von Bahlow davon besessen ist, sich als Pflanzer einen Namen in der Kolonie zu
machen, erleben seine Frau Rosa und die drei Töchter Grethe, Helene und Martha
den Umzug in die neue Heimat auf ihre ganz eigene Weise. Die fremdartige Kultur
der Südsee verändert jede der vier Frauen, beschwört schicksalhafte Begegnungen
herauf und zeigt ihnen den Zauber der Liebe. Besonders ein geheimnisvoller
Weltenbummler beeinflusst das Schicksal der Familie nachhaltig, während sich
die Ereignisse schließlich überstürzen und im Ausbruch des ersten Weltkrieges
gipfeln, der alles auseinanderzureißen droht. (Quelle: Amazon)
Meinung:
Vor
der exotischen Kulisse Samoas lässt die Autorin ein Gesellschaftsbild des
angehenden 20. Jahrhunderts vor unserem inneren Auge erstehen. Karl von Bahlow
will mit einer florierenden Pflanzung auf Samoa seiner Familie in Deutschland
beweisen, daß auch er zu etwas taugt.
Doch das will ihm nicht so recht
gelingen. Seine Frau und die 3 Töchter leiden stark unter dem tyrannischen und gewalttätigen Familienoberhaupt.
Seine Frau flüchtet sich in eine unstandesgemäße Freundschaft mit dem
eingeborenen Kindermädchen Aveolela, Gretha will unbedingt vor den Augen des
Vaters bestehen und führt den Haushalt der Familie, Helene flüchtet sich in
Tagträume und Tagebuchaufzeichnungen und Martha freundet sich mit Aveolelas
Sohn Tanielu an. Als der Deutsche Robert Rönsch auf der Bildfläche erscheint,
glauben die Frauen, daß sich nun alles zum Besseren wenden wird. Doch nur
Martha und Helene werden lebend nach Deutschland zurückkehren……
Fazit:
Nach
dem Epilog dachte ich, daß Alexandra Fischer der Geschichte zuviel vorweg
genommen hat. Aber das war ein Irrtum. Es war spannend mitzuerleben, was den
von Bahlows auf Samoa alles widerfährt. Auch die geschichtlichen Hintergründe
der Kolonialzeit auf Deutsch-Samoa und in Deutsch-Ostafrika waren sehr
interessant und gut recherchiert. Die Protagonisten machen alle eine Wandlung
durch, die durchaus glaubwürdig ist.
Bewertung:
4
Sterne
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